Alexandra Hofmann macht sich seit Jahren für Inklusion stark… mit dem Charity-Verein “Sonnenkinder” und mit gleicheren weiteren Projekten, die sie unterstützt. Ihr neuestes Engagement: Der Titel “Menschen”, den sie auf Anfrage von den Caritas aus Singen-Hegau aufnahm! Wie es dazu kam, dass sie hier zusagte, verriet Alexandra nun exklusiv im Interview mit schlagerpuls.com. Dabei übte sie auch offen kritik an unserer Gesellschaft…
Schlagerpuls.com: Alexandra, mit dem Song „Menschen“ hast du kürzlich einen Song rausgebracht, der sich für Inklusion stark macht. Wie kam es dazu? Und wieso sagtest du zu?
Alexandra Hofmann: „Das ist wirklich ein tolles Projekt, dass ich in diesem Jahr eingeschoben habe. Das hat mich schon glücklich gemacht. Die Caritas kam auf mich zu und fragten mich, ob ich Lust hätte. Sie wussten von meinem Charity-Verein ‚Sonnenkinder‘ und dass ich ganz viele Inklusionsprojekte habe, die ich unterstütze. Ich gehe oft in Behindertenwerkstätten, wir musizieren und malen zusammen… ich besuche sie regelmäßig. Deswegen hat man mich gefragt und ich habe sehr schnell zugesagt, obwohl ich vieler solcher Inklusionsanfragen bekomme.“
Schlagerpuls.com: Der Song gefiel dir auf Anhieb, also? Den hat ja einer der Mitglieder geschrieben.
Alexandra Hofmann: „Den hat der Toni geschrieben und ich habe dann gefragt, inwieweit ich den verändern darf. Er war einfach nur happy und ich konnte verändern, was ich wollte. Das war allgemein ein sehr dankbares Projekt.“Im
Schlagerpuls.com: Wie wichtig ist deiner Meinung nach die Botschaft von dem Song?
Alexandra Hofmann: „Sehr, sehr wichtig. Sich ausgegrenzt und nicht dazu gehörig fühlen, ist schon ein sehr einsames Gefühl. Es ist schade, dass es noch ein Thema ist, da muss man noch ein bisschen Arbeit leisten.“
Schlagerpuls.com: Wie weit ist unsere Gesellschaft deiner Meinung nach in Sachen Toleranz? Da gibt es, wie du sagst, definitiv noch Verbesserungsbedarf, oder?
Alexandra Hofmann: „Definitiv. Ich verstehe nicht, warum Menschen da noch Berührungsängste haben. Ich habe die nicht, weil ich die Menschen von Anfang an so kennengelernt habe. Ihnen steht die Ehrlichkeit im Gesicht, sie ziehen keine Maske auf oder geben vor, jemand anderes zu sein. Die machen sich keine Gedanken, ob sie zu laut lachen oder weinen. Sie sind einfach nur echt.“
Schlagerpuls.com: Woran liegt es deiner Meinung nach, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft da noch so scheu sind? Und solche „Probleme“ mit Menschen haben, die eine Behinderung haben?
Alexandra Hofmann: „Ich glaube, dass es diese gesellschaftlichen Normen sind. Man hat Erwartungen und ein Rollenbild. Dieses ‚bloß nicht anders sein‘ und Schubladendenken. Das gibt uns ja auch eine gewisse Stabilität, wenn es Normen gibt… das ist auch alles okay… aber sobald jemand rausbricht, ist es dieses „nicht Dazugehörige“ und man zeigt mit dem Finger drauf. Damit hat man doch noch Schwierigkeiten. Und dann vergleichen die Leute auch. Es wird einem im Netz ja vorgegaukelt, wie man auszusehen hat, wie man sein muss. Und alles was nicht in diese Norm passt, wird weggeschoben…leider.“
Schlagerpuls.com: Wie entstand das Musikvideo? Wie war der Dreh?
Alexandra Hofmann: „Das war für mich einer der schönsten Videoclip-Drehs, die ich je hatte. Es waren zwölf Stunden am Stück, aber diese waren einfach mit Glück gefüllt. 250 Menschen mit und ohne Behinderung waren dabei. Der Drehtag hat allen so viel gegeben.“
Schlagerpuls.com: Das klingt beeindruckend! Wo wurde das Musikvideo gedreht?
Alexandra Hofmann: „In der Diskothek Top10 in Singen. Ich habe noch nie so viel Zuspruch und Hilfe bekommen. Alles war möglich, das war schon sehr beeindruckend.“
Schlagerpuls.com: Waren es Leute aus einem Verein, den du unterstützt? Oder gab es da einen Aufruf?
Alexandra Hofmann: „Die Leute mussten sich anmelden, damit wir einen Überblick hatten. Sie bekamen dann über Mail eine Eintrittskarte. Sie kamen von überall her… von einer Gebärdenschule, einer Inklusions-Tanzgruppe, einer Behindertenwerkstatt… aus einem Umkreis von 50, 60 Kilometern.“
** schaut Euch HIER das Musikvideo in voller Länge an! **
Schlagerpuls.com: Was steht bei dir in diesem Jahr noch an?
Alexandra Hofmann: „Ich sollte eigentlich schon im Januar meinen neuen Songs und den neuen Stil an den Start bringen sollen (lacht). Ich hatte jetzt alles verschoben und bin jetzt ich aber mit Hochdruck dran. In den nächsten zehn Tagen werde ich mich noch mehreren Inklusionsprojekten widmen, danach gibt es dann nur noch KREATIVE PHASE und Studio.
Dabei ergänzt sie: „Mein neues Projekt wird auf jeden Fall sehr energiegeladen… so wie ich auch bin. Das kommt auch meiner Stimme entgegen, die ja sehr rockig ist. Ich freue mich schon tierisch auf die Open Air Saison und die Konzerte.“