Christian Jährig hat es allen gezeigt… in der Schule gemobbt, für seine ungewöhnliche Stimme (der Stimmbruch blieb bei dem heute 30-jährigen aus) erhielt er damals viel Hohn und Spott… doch nun gewann er die 21. Staffel von “Deutschland sucht den Superstar” – und begeisterte mit großartiger, gesanglicher Leistung! Doch wie erging es ihm in der Schule damals wirklich? Mit schlagerpuls.com sprach der Sänger im exklusiven so offen wie nie darüber. Das, was er uns da erzählte geht unter die Haut… nicht einmal aufs Klo traute er sich in den Pausen…
Schlagerpuls.com: Wie war das denn bei dir früher? Hast du früher viele negative Stimmen bekommen, als du gesagt hast, du möchtest singen? Deine Stimme ist ja was Wunderbares – aber eben deshalb, weil sie ungewöhnlich ist, hast du ja auch sogar Mobbing erlitten…
Christian Jährig: “Ich hab natürlich auch eine sehr, sehr schwere Zeit hinter mir. Ich hatte anfangs eine sehr schwere Schulzeit auch… in der fünften, sechsten Klasse ging es los mit dem Mobbing. Es war dann auch wirklich so, dass ich mit Geld erpresst wurde, damit ich nicht zum Lehrer gehe. Irgendwann haben meine Eltern das dann auch gemerkt… dass eben auch die Noten schlechter wurden. Ich hab mich auch nie getraut, es jemanden zu sagen und mir irgendwann gedacht ‚ich werde mich an den Lehrer wenden‘. Aber ich fand es echt traurig, dass die Lehrer teilweise mitgemacht haben. Dann war natürlich die Angst noch größer. Ich bin in der Pause nicht mehr aufs Klo gegangen. Es war wirklich ein sehr schlimmes Jahr für mich und irgendwann ging es nicht mehr. Dann musste ich es meinen Eltern einfach sagen.
Hätte ich meine Eltern nicht gehabt, dann hätte ich mich schnell woanders hinverlaufen… dann wäre es ganz anders gelaufen bei mir. Aber ich bin froh, dass meine Eltern mich da aufgefangen haben und immer für mich da sind. Auch in der Zeit damals. Da möchte ich auch anderen Mut machen, sich nicht unterkriegen zu lassen, an sich selbst zu glauben und in solchen Situationen auch Hilfe zu besorgen… dass man die Füße nicht unter den Boden verliert. Das ist glaube ich ganz wichtig bei solch einem Thema, weil Mobbing ja das Leben schwer beeinflussen kann – und ich weiß, wie es ist. Wenn man dann niemanden hat, verliert man sich auch sehr schnell und gibt sich selber auf. Es ist ganz wichtig, an sich zu glauben und eine Vertrauensperson zu haben.”
Schlagerpuls.com: Was für Anfeindungen warst du genau ausgesetzt? Du wurdest sicherlich auch ausgeschlossen, oder?
Christian Jährig: “Ja, ich wurde ausgeschlossen und ausgelacht. Ich habe ja schon immer gesungen… da haben eben viele Jungs gesagt, ‚du wirst es nie schaffen und du wirst mit deiner Stimme nie etwas erreichen‘. Im Nachhinein denk ich mir jetzt, dass ich es allen zeigen kann und das möchte ich anderen auch vermitteln kann… dass der Traum auch in Erfüllung gehen kann, wenn man dran glaubt.”
Schlagerpuls.com: Starke Worte! Und mit dem Sieg bei “DSDS” möchtest du ja auch etwas zurückgeben, dich sozial engagieren. Was hast du geplant?
Christian Jährig: “Ich habe auf jeden Fall mehrere Pläne, die ich in der nächsten Zeit in Angriff nehmen möchte. Ich gebe gerne etwas zurück und habe schon mehrere Ideen. Ich habe vor mehreren Jahren ein freiwilliges soziales Jahr in einer Behindertenstätte gemacht und gesehen, dass das Leben auch anderes laufen kann, das es an einen vorbeiziehen kann und es auch Schicksale gibt. Das Jahr hat mich in meinem Leben sehr geprägt und da möchte ich natürlich auch was zurückgeben. Ich möchte mich natürlich auch im Bereich Mobbingopfer engagieren, da gibt es ja ganz, ganz viele Projekte, die man unterstützen kann. Das möchte ich in der Zukunft auf jeden Fall anstreben.”