Marie Reims neuestes Album “Sternzeichen Liebe” strotzt nur so vor Female Empowerment und musikalischer Vielfalt. Dabei gehen die, oft sehr persönlichen, Geschichten der Songs, tief. Titel für Titel verriet Marie nun ausführlich die Hintergründe, was sie inspirierte und wie die Songs genau entstanden! Dabei wird schnell klar: Da steckt ganz viel Marie und Liebe in dem starken Werk!
“Du verdrehst die Welt in mir”: Beim Einsingen kamen ihr fast die Tränen
„Du verdrehst die Welt in mir” ist ein sehr emotionaler Song – eine echte Hammerballade, würde ich sagen. Ich habe sie heiser eingesungen und dabei fast geweint, weil es mich emotional so mitgenommen hat. Der Text bedeutet mir wahnsinnig viel, denn es geht darum, dass es nicht immer einfach ist mit der Liebe. Manche Leute sagen, wenn es die wahre Liebe ist, wäre es einfach. Aber nein, so ist das nicht: Verliebt sein ist einfach, aber die wahre Liebe ist wirklich harte Arbeit und manchmal lässt man sich auch auf Sachen ein, wo Freund:innen sich wundern: Wieso lässt du das mit dir machen und dich so behandeln? Aber für die Liebe macht man manchmal eben Sachen, von denen man sich im Nachhinein denkt: Wie konnte ich nur? Und genau darum geht es: Wenn man liebt und die Welt komplett verdreht ist, dann macht man Sachen, die kein anderer verstehen muss. Manchmal hat man schon so viele schwere Zeiten miteinander erlebt, dass man nicht nochmal umdrehen, sondern darum kämpfen will. Der Song ist eine sehr harte, ehrliche Ballade mit gemischten Gefühlen, aber so ist das wahre Leben. Es ist nicht immer nur Blümchen und Sonnenschein.
“Heartbreak” ist ein Fan-Favorit
„Heartbreak” ist einer der schönsten Songs für mich, denn das Herz wird einem im Leben wahrscheinlich noch öfter gebrochen und manchmal denkt man sich: Wie soll ich ohne die Person an meiner Seite weiterleben oder wie soll ich jemals wieder jemanden finden, der so nah bei mir, so humorvoll, offen und echt ist? Dann kämpft und weint man, aber irgendwann kommt dieser Tag, an dem man gar nicht mehr darüber nachdenkt. Man lacht wieder, es geht einem gut, man möchte tanzen und raus gehen – und genau dieses Gefühl beschreibt „Heartbreak“. Als ich den Song veröffentlicht habe, hatte ich 24h später einen Live-Auftritt und alle konnten den kompletten Refrain schon mitsingen. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut und war so glücklich. Offenbar habe ich mit dem Song einen Nerv getroffen – nicht nur bei mir, sondern bei allen Zuhörer:innen dort draußen – und das ist eine der schönsten Erfahrungen, die ich mit meiner Musik je gemacht habe.
“Die doch nicht” war für Maite Kelly gedacht
Hinter „Die doch nicht” steckt eine wirklich spannende und witzige Geschichte. Eigentlich sollte dieser Song ursprünglich für Maite Kelly sein. Ich kam zu Tim Peters ins Studio und er meinte, dass er dieses Projekt für sie hat, was er ihr unbedingt heute noch schicken müsste und fragte mich, ob ich es für ihn einsingen könne, was ich dann auch gemacht habe. Während des Einsingens habe ich die Nummer so sehr gefühlt, sodass ich zu ihm meinte: „Tim, das ist doch wirklich eine Reim-Nummer!“ Nach dem Einsingen habe ich sie dann ganz stolz meinem Papa geschickt, der meinte: „Marie, ich liebe dich, aber die Nummer ist so gut… Darf ich die bitte als für mein neues Album haben?“ Es ist dann sogar die Single zu seinem Album geworden und er hat die Nummer wirklich gerockt, aber ich fand das Thema des Songs weiterhin so gut und auch witzig, dass ich zu meinem Papa gesagt habe: „Du kannst die Nummer gern singen, aber ich mach sie auch – in meiner Version.“
“Liebesfieber” – ein Song, in dem es heiß her geht
„Liebesfieber” ist einer der heißesten Songs auf dem Album, zu dem wir nicht nur im Studio unfassbar viele krasse Visionen hatten, sondern wir hatten auch beim Musikvideodreh extrem viel Spaß. Es waren heiße Szenen und super sexy am Set. Wir hatten einen ganz tollen Darsteller, eine sexy Tanzszene mit Choreografie auf dem Boden, Feuerfackeln im Hintergrund und es ist einfach eine geile Story: Es geht nämlich darum, dass man eine Person kennenlernt. Alles ist toll und schön, die Person bemüht sich und ist ein wunderbarer Mensch, der wahrscheinlich jede:n andere:n haben könnte. Man selbst merkt aber für sich, dass irgendwas fehlt und denkt sich: „Du bist perfekt so wie du bist, aber ich spüre das Liebesfieber nicht.“ Und das ist auch okay und gar nicht schlimm, denn Gefühle sind das wichtigste und Gefühle sind einfach da oder manchmal eben auch nicht.
“Ich mach heute blau” beschreibt einen Tag im Leben von Marie Reim
„Ich mach heute blau” ist eine meiner Lieblingsnummern, weil sie so sehr meinem chaotischen, echten Leben entspricht. Beschrieben wird in dem Song ein typischer Tag von Marie Reim, an dem mal wieder alles schief geht. Ich singe z.B.: „Ich find den Gang nicht und muss dringend tanken“. In der Geschichte im Song steige ich dann einfach aus dem Auto mitten an der Ampel aus und lass es stehen, weil ich keine Lust habe, mich damit auseinanderzusetzen. Das bin so typisch ich. Ich bin ein sehr liebenswerter Mensch, aber eben auch einfach eine Chaos-Queen. Ich glaube, das habe ich von meinem Vater. 😉 Auch eine Zeile aus dem Song: „Die Presse schreibt, ich trag zu enge Sachen, doch mir egal – ich lass es gern mal krachen.“ Die Leute reden, die Presse redet… Alle haben mal wieder etwas gefunden, worüber sie sich zerreißen können, aber ich mache einfach das, was mir gefällt. Ich bin jung und gerade in der schönsten Phase meines Lebens und auch wenn ich 80 bin, werde ich vielleicht noch im Bikini auf der Bühne stehen, denn wisst ihr was? Wenn es mir Spaß macht und ich mich dabei wohl fühle, dann mache ich genau das. Und wenn du an etwas Spaß hast und dich dabei wohl fühlst, dann mach das auch!
“Warum bist du so dumm?” ist ein augenzwinkender Titel
„Warum bist du so dumm?” ist eine der Nummern, die live am meisten Spaß macht, denn immer wenn ich singe: „Sag mir warum?”, antwortet mein Publikum mit: „Warum?” und das macht so viel Spaß! Textlich ist es etwas erfrischender, nicht zu verkopft, nicht zu emotional – es ist etwas einfacher und eingängiger. Vor allem ist alles mit einem Lächeln und Augenzwinkern zu verstehen, denn manchmal fragt man sich doch wirklich: „Warum ergreifst du denn die Chance nicht? Ich steh doch genau vor dir. Was soll ich denn noch machen? Warum bist du nur so dumm?“ Es ist aber in jedem Fall ein liebevoll gemeintes „dumm” und keine ernst zu nehmende Beleidigung, sondern eher zu verstehen wie bei „Du Idiot” von meiner Mama damals.
Ich bin nicht wegen dir” thematisiert, dass man den Ex nicht vergessen kann
„Ich bin nicht wegen dir da“ ist eine sehr erfrischende und süße Nummer. Es geht darum, dass man im Club ist und seine:n Ex-Partner:in dort sieht. Man schaut die ganze Zeit rüber und denkt sich: „Ich bin doch nicht wegen dir hier!”… aber am Ende kommt dann doch raus, dass man eigentlich genau aus diesem Grund da ist, weil man nämlich weiß, dass der andere immer hier ist und man die Person überhaupt noch nicht vergessen hat. Der Song ist einer sehr echte und süße Geschichte, die auch ein wenig chaotisch ist – so wie ich! 😉
“Naiv” war Marie Reims ESC-Vorentscheid Beitrag
„Naiv“ ist für mich der Knaller. Das ist ein super konservativer Song, mit dem ich auch beim ESC-Vorentscheid 2024 teilgenommen habe und mit dem ich so viele tolle Erinnerungen verbinde. Es war der Start, der alles so richtig ins Rollen gebracht hat. Auf einmal kamen Fernsehsendungen und Einladungen von Sendern, die gar nichts mit Schlager zu tun hatten. Es haben sich so viele Türen dadurch geöffnet. Deswegen ist der Song einer der wichtigsten Meilensteine für mich und dafür bin ich einfach verdammt dankbar. Es ist auch ein Hit, den Tim Peters und ich zusammen geschrieben haben. Wir sind privat und beruflich einfach ein absolutes Winning-Team.
“Jemand träumt von dir”: Duett mit Tim Peters bietet die emotionalste Message auf dem Album
„Jemand träumt von dir” ist einer meiner bisher erfolgreichsten Songs gewesen und hat auch die krasseste emotionale Message, die ich bisher rausgebracht habe. Ich habe diesen Song zusammen mit einem meiner liebsten Menschen gesungen und das ist Tim Peters. Wir hatten damit einen so unfassbar starken Auftritt in der Giovanni Zarrella Show und es gibt so viele unvergessliche Erinnerungen, die ich damit verbinde. Als der Song rausgekommen ist, haben mir so viele Menschen erzählt, dass sie die gleiche Situation kennen: Man ist mit jemandem befreundet, aber es ist einfach so toll miteinander, dass man das nicht aufs Spiel setzen und riskieren möchte, sondern deswegen – auch wenn es vielleicht dumm ist und man eine Chance verpasst – lieber befreundet bleibt und einfach weiter von der anderen Person träumt. Ein wundervoller, träumerischer, verliebter Song mit so vielen Emotionen.
“Marilyn Monroe” ist ein gelungenes Experiment
„Marilyn Monroe“ ist der spannendste Song auf dem Album für mich, weil es das erste Mal ist, – ich weiß gar nicht, ob es das schon mal gegeben hat, aber ich glaube nicht – dass Schlager auf englisch und deutsch stattfindet. Ich liebe den Schlager so sehr, dass ich mir irgendwann gesagt habe: Ich möchte den Schlager für noch mehr Menschen zugänglich machen. Ich möchte, dass noch mehr Menschen ihn verstehen und deswegen mussten wir den Schlager auch unbedingt auf englisch mit aufs Album reinnehmen – einmal ganz klassisch auf deutsch und einmal auf englisch. In „Marilyn Monroe“ geht es um das Manifestieren, also darum mit Gedanken Realität zu schaffen. Ich bin sehr spirituell und studiere Astrologie. Das ist einfach typisch Marie Reim und genau darum geht es in „Marilyn Monroe“: dass die Aura magnetisch anzieht und man eigentlich alles haben kann, was man möchte, wenn man sich darauf konzentriert und fokussiert ist, alles dafür zu tun. Ich wollte schon immer Sängerin werden und als Kind wurde mir damals immer erzählt: „Du musst mit Schlager anfangen und du musst auch dein Leben lang Schlager machen, weil dir die Leute alles andere nicht glauben und sowieso nicht hören wollen.“ Ich muss ehrlich sagen: Mein Herz schlägt 100 % für den Schlager, aber es hat mich immer schon fasziniert, noch andere Welten zu entdecken und ich glaube, vom musikalischen Stil haben wir ziemlich viele Welten in diesem Song vereint. Mein größter Schatz, der Schlager, ist ganz klassisch mit drin und dann haben wir den Schlager auch noch auf englisch gemacht. Es ist ein riesengroßes Experiment. Ich fühle es total – eine geile Dance-Nummer, perfekt zum Tanzen und um in den Club zu gehen. Sobald ich den Song höre, tanze ich. Ich tanze im Auto, ich tanze in meiner Wohnung… Und was auch super interessant ist: Es gab ja diesen Megahit von Kylie Minogue „Can’t get you out of my head“ mit dem bekannten „Lalala“-Part. Wir haben uns davon inspirieren lassen, weil wir dachten, solche Hits muss man unbedingt wieder zurückbringen und ich glaube, das haben wir richtig gut geschafft. Wenn ihr also damals Fan von Kylie Minogue und diesem Song ward und er nicht mehr aus eurem Kopf gegangen ist, dann ist hier die modernste Version davon – internationaler Schlager mit einem Kylie Minogue-inspirierten Part.
“Was wenn doch” handelt von einem riskanten, sehr privaten Thema
„Was wenn doch“ ist eine sehr private und sehr emotionale Geschichte. Wenn man sich den Song anhört, weiß man genau, worum es geht: Es geht um einen Menschen, mit dem man befreundet ist, mit dem man auch hin und wieder gern mal feiern war und gesagt hat: „Hey, es ist doch jetzt viel zu spät, um nach Hause zu gehen. Du willst doch jetzt nicht mehr fahren. Du brauchst dir doch kein Taxi zu holen, bleib doch hier.“ Und man hat auch schonmal darüber nachgedacht: Was ist denn, wenn jetzt etwas passiert? Kann man dann darüberstehen, weil man die Freundschaft nicht ruinieren will? Und dann sagt man sich: Hey, ich lass das alles beiseite, aber letztendlich fragt man sich doch: Was ist, wenn das die große Liebe ist? Und was ist, wenn das die Chance ist, die ich verpasse? Darum geht es in dem Song. Ein sehr riskantes Thema und über das Ergebnis schreibe ich euch noch einen neuen Song.
“Liebe rieselt auf unsere Haut” besingt das Duschen
„Liebe rieselt auf unsere Haut“ ist ein Song, in dem es tatsächlich ums Duschen geht. Ich habe am Anfang überlegt, ob ich den Song „Den Duschsong“ nenne, weil er einfach so eine random Situation zwischen zwei verliebten Menschen darstellt: wie man unter der Dusche steht, wahrscheinlich stundenlang, bis die Haut schon aufgeweicht ist, und man einfach dasteht, sich anguckt, miteinander duscht und verliebt ist. Genau darum geht es: dieses Gefühl von Liebe, das auf die Haut rieselt. Ich glaube, jeder kennt dieses Gefühl. Ob es jetzt das gemeinsame Duschen ist oder nicht, aber dieses Gefühl, von Liebe überschüttet zu werden, das hatten wir bestimmt alle schon mal.
“Hallo, ich möcht’ gern wissen wie’s dir geht”: SO tief geht die Geschichte hinter dem Duett mit Matthias Reim
„Hallo, ich möcht´ gern wissen wie´s dir geht“ ist einer der traurigen Songs. Die Geschichte habe ich schon sehr oft erzählt. Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich meinen Papa sehr oft vermisst. Ich bin bei meiner Mama groß geworden und mein Papa war sehr oft weg. Er hat natürlich den Job gemacht, den ich jetzt endlich auch langsam leben darf. Er hat mich immer so fasziniert, aber trotzdem habe ich ihn natürlich vermisst, wenn er weg war und ich ihn selten gesehen habe. Immer, wenn er mir gefehlt hat, habe ich mir seine Musik und vor allem diesen Song von ihm angehört und mir immer gewünscht, dass er anruft und sagt: „Hallo mein Schatz, ich möchte gern wissen, wie es dir geht, was du gerade machst.“ In der Originalversion gibt es einen Satz im Song, wo eine Frau nur diesen Satz singt: „Hallo, ich möcht gern wissen, wie´s dir geht, was du machst und wie du lebst und ob du manchmal an mich denkst.“ Und ich habe mir immer gewünscht, dass ich diesen Satz, nur diesen Satz, irgendwann mal mit meinem Papa singen darf – entweder auf CD oder auf der Bühne oder wo auch immer. Am Anfang hat er immer gesagt: „Du bist noch zu jung“ oder „Mach doch bitte erst mal die Schule fertig.“
Vor ungefähr zwei Jahren im Dezember war es dann so weit, ganz spontan. Er hat im Palladium in Köln gespielt, natürlich auch diesen Song, und ich habe gesagt: „Papa, ich wünsche mir das so sehr. Wollen wir das vielleicht zusammen live singen, dass ich nur für diesen einen Satz rauskomme?“ Und da hat er das erste Mal ernsthaft darüber nachgedacht und meinte: „Ja, aber kannst du denn den Text? Ist es deine Tonart, weil der Soundcheck war schon. Du kannst das ja jetzt nicht einfach so machen.“ Und ich so: „Okay, ich singe es dir vor.“ Ich konnte natürlich den ganzen Song in- und auswendig und dann hat er gesagt: „Wow, das klingt so gut, wir teilen einfach den ganzen Song auf.“ Das war für mich der Tag der Tage. Das war die Erleuchtung für mich und einer meiner größten Kindheitsträume, der da wahr wurde. Und dann haben wir es tatsächlich so gemacht: Ich kam auf die Bühne, ohne Probe vorher, in Köln im Palladium. An diesem Abend, als ich rauskam und angefangen habe zu singen, haben sich die Fans natürlich auch gefreut, aber darum ging es mir gar nicht. Es war so ein intimer, magischer Moment zwischen meinem Papa und mir. Ich habe gesehen, wie er mich angeguckt hat und wie seine Augenbrauen zitterten, weil er fast angefangen hat, zu heulen. Und als ich das gesehen habe, musste ich auch fast anfangen zu weinen. Man sieht es sogar auf sämtlichen Aufnahmen, wie Christin Stark als Chorsängerin mit auf der Bühne stand, alles mitgefilmt und selbst total mit den Tränen gekämpft hat. Alle haben irgendwie geweint und es war so schwer, dann nicht auch zu weinen. Das war einfach ein so unfassbar magischer Moment und seitdem machen wir das immer wieder, wenn er in der Nähe spielt. Manchmal ruft er und sagt: „Hey, ich spiele heute in der Stadt neben dir oder in deiner Stadt. Möchtest du nicht mit dazukommen?“ Und dann sage ich, wenn ich Zeit habe, sofort ja. Und ich durfte den Song ja auch bei „Sing meinen Schlager“ auf VOX singen und meinen Papa damit überraschen. Danach war die Nachfrage nach dem Song so groß, weil die Leute das so toll fanden. Das hat mich so sehr gefreut, weil es bisher eigentlich mein Schatz in meinem Herzen war und ich gemerkt habe, dass die Leute das genauso emotional finden und das auch bei ihnen ankommt. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, den Song mit auf mein Album zu nehmen, damit alle da draußen ihn hören können.