Melissa Naschenweng, für die einst alles mit einer steirischen Harmonika begann, hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem Topstar in Österreich entwickelt und sich längst auch in Deutschland einen Namen gemacht. Ihre Wurzeln hat die heimatverbundene Sängerin dabei jedoch nie. Und vorallem eines steht bei ihr an erster Stelle: Die Familie! Das unterstreicht die musikalische Hommage an ihre verstorbenen Großeltern. Darüber sprach schlagerpuls.com exklusiv im Interview hinter den Kulissen im Velodrom Berlin bei den “Schlagerchampions” mit ihr. Im Laufe des Gesprächs mit uns wird dabei schnell deutlich: Melissa ist auf dem Boden geblieben, schätzt und ehrt ihre Liebsten… und auch wenn auf der Bühne oft Schicki Micki herrscht, ist sie einfach eine Frau, die ihren Traum lebt und nie vergessen hat, was im Leben zählt!
Schlagerpuls.com: Pünktlich zur Veröffentlichung deines Albums “Alpenbarbie” hast du den Titel “Auf Zeit geliebt” auch als Single rausgebracht. In diesem besingst du eine frühe Liebe. Hast du das selbst erlebt?
Melissa Naschenweng: “Ja, das habe ich selbst erlebt und ich glaube, viele Menschen werden sich in diesem Song wiederfinden – weil er davon handelt, dass man sich verliebt und man glaubt, dass es für immer ist. Man will mit fünfzehn Jahren nicht hören, dass das nur für eine bestimmte Zeit ist – sondern wenn man sich verliebt und sein Herz öffnet, dann hofft man natürlich, dass es länger hält. Meistens ist es so, wenn man sich ganz früh verliebt, dass man sich ein paar Mal richtig verlieben muss, bis dann die große Liebe vor einem steht. Und ich habe das selbst erlebt… irgendwann ist das Herz dann halt so sehr gebrochen, dass man denkt ‚okay, gebe ich mein Herz jetzt überhaupt noch einmal her‘. Derjenige hat es dann schwer, noch einmal das Vertrauen zu gewinnen. Der Song handelt davon, dass es sich definitiv auszahlt, sein Herz wieder zu öffnen. Es braucht ab und zu zwar ein paar Anläufe, aber ich mir sicher, dass es die große Liebe gibt.”
Melissa Naschenweng: DAS gab ihre Oma ihr mit auf dem Weg
Schlagerpuls.com: Sehr schön finde ich auch die Hommage an deine Großeltern – das Lied “Himmelvota”!
Melissa Naschenweng: “Das ist für mich einer der persönlichsten Songs auf dem Album. Es war sofort klar, dass ich einen Song mit dem Titel brauche, denn ich bin so gläubig aufgewachsen. Meine Großeltern haben mir auch einen so schönen Zugang nach Oben mitgegegeben. Die Oma war 42 Jahre beim Kirchenchor, ich 13 Jahre… habe sonntags immer die Kirche besucht. Ich weiß, dass einige Menschen nicht glauben und das verurteile ich auch nicht, aber ich möchte einfach nur mitgeben, wie schön es ist, wenn man etwas glaubt… und wie motivierend es ist. Ich glaube definitiv, dass es die Verbindung zwischen Himmel und Erde gibt – und das spüre ich nach wie vor, denn meine zwei Schutzengel da Oben, die sind immer da. Vor jedem Auftritt schaue ich nach oben und denke ‚Oma und Opa! Ich hoffe es geht euch gut da Oben‘ – und der Himmelvota wird schon auf mich aufpassen. Das hat mir meine Oma bevor sie sich zu ihm verabschiedet hat, auch mitgegeben. Sie hat gesagt ‚mein Kind, wenn es dir mal schlecht geht oder wenn du Angst hast oder irgendwas ist… der Himmelvota ist da‘.”
Schlagerpuls.com: Wie erging es dir beim Einsingen im Studio?
Melissa Naschenweng: “Das war natürlich schon eine tränenreiche Aufnahme, sage ich jetzt mal… weil da die ganzen Kindheitserinnerungen hochgekommen sind… wie ich mit meiner Oma getanzt und gesungen habe, was ich mit den Beiden erlebt habe. Das war eine Verbindung, die glaube ich einzigartig war und ich bin unendlich dankbar, dass ich so viele schöne Jahre mit meinen Großeltern verbringen durfte.”
Melissa Naschenweng: “In jeder Frau steckt ein bisschen Schicki Micki”
Schlagerpuls.com: Stark! Und “Schicki Micki” finde ich, ist auch eine coole Nummer… hinter der aber eine tiefe Botschaft steckt – “Jeder ist gut so, wie er ist”…
Melissa Naschenweng: “Jeder ist gut so, wie er ist – deswegen habe ich ja auch gesungen, ‚die sind für einander gemacht, so wie für mich die Tracht‘. Jeder soll im Leben die Möglichkeit haben, seinen Weg zu gehen und soll sich so entfalten, wie er glaubt, dass er sich entfalten soll. Ich bin absolut kein Fan von diesen ganzen Vorurteilen und dieses in die Schublade stecken. Ich lass mich ja auch in keine Schublade stecken… denn die Alpenbarbie ist ja auch heimatverbunden und doch irgendwie doch Glitzer und Schicki Micki. In jeder Frau steckt ein bisschen Schicki Micki. Deswegen freu ich mich so, dass ich auf dem Album die Möglichkeit gehabt habe, mich so auszutoben und so eine Botschaft verbreiten zu können.”
Schlagerpuls.com: “I geb di mein Wort” ist ja sehr poetisch vom Text her. Was hat dich dazu inspiriert?
Melissa Naschenweng: “Das ist für mich so ein perfekter Hochzeitssong, ein Taufsong, ein Song für alles was mit Freundschaft und Liebe zu tun hat. Ich saß im Auto und wir haben uns unterhalten… und jemand sagte zu mir ‚Melissa, ich geb dir mein Wort‘. Und dann sagte ich mir ‚okay, wir brauchen genau so einen Song, in dem der Handschlag noch zählt und wo das Wort noch gilt‘. Das hat mich selbst sehr berührt und auch beim Schreiben im Studio… „wie eine Mutter, dass ihr Kind zum ersten Mal in die Arme nimmt“… das sind einfach Emotionen, die in diesem Song perfekt zur Geltung kommen.”