Mit „Flutlicht“ veröffentlicht Michelle nun ihr Farewell-Album, mit dem sie sich am 5. Juli ein allerletztes Mal vor allen Hörerinnen und Hörern verneigt, die sie in den vergangenen drei Jahrzehnten bedingungslos gefeiert und die sie zu der Frau gemacht haben, die sie heute ist: Eine Kämpferin mit viel Herz, die ihren Traum lebt und die sich von keiner noch so unüberwindbaren Hürde aufhalten lässt. Nachdem die Sängerin ihren Abschied in den letzten Monaten bereits mit millionenfach gestreamten Hit-Singles wie „Das war´s für mich“, „Falsch dich zu lieben (x Eric Philippi)“ und „So oder so“ eingeleitet hat, beendet Michelle ihre beispiellose Karriere nun da, wo sie sich immer am wohlsten gefühlt hat: Im „Flutlicht“.
Zu einem abwechslungsreichen Mix aus modernem Pop-Schlager, packenden Dance-Tracks und berührenden Balladen beleuchtet Michelle alle Facetten ihres Lebens und veröffentlicht mit „Flutlicht“ ihr wohl persönlichstes und schmerzhaftestes, aber auch hoffnungsvollstes und selbstbewusstestes Album. Ein Werk, mit dem sich die 52-Jährige auf dem absoluten Höhepunkt ihres Schaffens präsentiert – wie sie direkt mit dem gleichnamigen Opener demonstriert, auf dem zu einem ebenso epischen wie tanzbaren Breitwand-Sound schonungslos mit allen falschen Freunden und sämtlichen Stimmen abrechnet, die der Sängerin nicht immer nur das Beste gewünscht haben. Ein starkes Statement einer waschechten Powerfrau, die ganz genau weiß, wer sie ist und was sie will. Eine Entschlossenheit, die sich auch durch den provokanten Empowerment-Ohrwurm „Du kannst mich mal“ zieht, auf dem Michelle wieder einmal kein Blatt vor den Mund nimmt, sondern insbesondere ihren weiblichen Fans Mut machen möchte, sich nicht vor wichtigen Entscheidungen zu scheuen und den Heartbreak später einfach weg zu tanzen.
Vom Herzschmerz zu wahrer, tiefempfundener Liebe – für Michelle nur ein kleiner Schritt, den sie in Form der leidenschaftlichen Lovesongs „Herz in Takt“, „Du bist es“, „Liebeskrank“, „So oder so“ und dem kraftvollen Duett „Falsch dich zu lieben“ macht, auf dem sie erstmalig gemeinsam mit ihrem Partner und Producer Eric Philippi (Beatrice Egli, Ben Zucker, Howard Carpendale) zu hören ist. Nachdem das Paar besonders zu Beginn seiner Beziehung mit Zweiflern und Kritikern zu kämpfen hatte, performen beide eine vor positiver Energie nur so strotzende Power-Ballade für eine offene, tolerantere Gesellschaft ohne Vorurteile und Ressentiments. Michelle sagt, was sie will. Und sie scheut sich dabei nicht, neben Themen wie Liebe und Glück auch über Niederlagen oder gesellschaftliche Tabus zu sprechen, die sie immer wieder mit einem charmanten Lächeln bricht. Eine sympathisch unangepasste Offenheit, von der auch das theatralisch-bissige „Männer“ geprägt ist, mit dem die Sängerin dem vermeintlich „starken Geschlecht“ einen Spiegel vorhält und unverblümt über ihre Erfahrungen mit der Spezies Mann spricht.
Einen im wahrsten Sinne „himmlischen“ Rückblick auf ihr bisheriges Leben gewährt Michelle auf der nachdenklichen Pop-Ballade „Gespräch mit Gott“, die sie nach einem (zum Glück) gescheiterten Suizidversuch geschrieben hat und auf der sie zu gefühlvollen Gospelklängen von intimen Bekenntnissen und ihrem unerschütterlichen Glauben erzählt. Für Michelle eine Art Wiedergeburt, bevor sie sich auf dem packenden Club-Schlager-Track „Lieb` mich oder lass` es sein“ konsequent wie eh und je gibt. Mit dem berührenden „Das war`s für mich“ lässt die im baden-württembergischen Blumberg aufgewachsene Musikerin ihre ereignisreiche Entwicklung zu einer der beliebtesten Schlagerikonen Deutschlands noch einmal in unter die Haut gehenden Worten Revue passieren. Michelle erzählt ihre ganz persönliche Geschichte – die Geschichte eines kleinen Mädchens auf ihrer Suche nach dem Glück und der Erfüllung ihrer Träume. Der harte Weg von der Kleinstadt in die weite Welt in der Hoffnung auf den großen Durchbruch. Eine Autobiographie von Einsamkeit, Täuschung und Gewalt. Und von Mut, Kampfeswillen und der Erkenntnis, alle Herausforderungen meistern zu können. Untermalt von klassischen Streichern und einer getragenen Pop-Melodie zeigt sich Michelle hier so verletzlich und gleichzeitig so kraftvoll wie nie zuvor.
Doch bevor sich für sie der Vorhang für immer für sie schließt, lädt Michelle ihre Fans ein zu einem musikalischen Kurztrip an ihren Kraftort, das spanische Städtchen Antequera, mit dem sie sich auf schicksalhafte Weise verbunden fühlt und dem sie mit der gleichnamigen Popballade einen Song gewidmet hat. Eine extrem persönliche Note, die sich auf den folgenden beiden Stücken fortsetzt, auf denen Michelle von Menschlichkeit, Nähe und Freundschaft erzählt: „Der Junge mit den weißen Haaren“ geht zurück auf ein ergreifendes Erlebnis in ihrer Pflegefamilie, während sie auf „Mali“ von ihrer besten Freundin erzählt, die sie seit vielen Jahren loyal auf ihrem Weg begleitet. Mit dem technoid-treibenden Club-Schlager-Track „Rache ist süß“ zeigt Michelle noch einmal augenzwinkernd ihre makellosen Zähne, um sich mit dem ergreifenden „Zum letzten Gang“ von ihrem Millionenpublikum zu verabschieden. Ein Abschied, mit dem nun eine wichtige Ära des deutschsprachigen Schlagers endet: Ganz ohne ein pompöses Defilee oder roten Teppich; all das hat Michelle noch nie gebraucht. Stattdessen ein letzter Blick zurück, still und bescheiden, begleitet von ehrlichen, aufrichtigen Worten, mit denen sich Michelle bei ihrem Partner bedankt. Ein leises Goodbye, bevor das Flutlicht verlischt.