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Nik P. spricht über Familie, Gesundheit und was für ihn noch zählt

Nachdem wir bereits kürzlich ausführlich mit Nik P. über sein Album “Was wirklich zählt” gesprochen haben, präsentieren wir Euch nun ein weiteres, dass Martina Mack führte. Darin spricht der Musiker unter anderem offen über seine mittlerweile vierte Ehe und über Familie.

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Nik, Ihr neues Album heißt „Was wirklich zählt.“  Wie kamen Sie auf diesen Titel?

Nik P.: “In Zeiten wie diesen macht man sich viele Gedanken, wie die Zukunft aussehen könnte. Man lenkt alle Aktionen, Gedanken und Tätigkeiten in diese Richtung. Dabei vergessen wir ab und zu, dass wir auch hier sind, um zu leben, um jetzt die Zeit zu genießen. Glücklich zu sein, rauszugehen, Spaß zu haben – das sind doch die Dinge, die das Leben ausmachen. Diese Botschaft wollte ich vermitteln, denn viele verlieren ein bisschen diesen Weg. Es ist wichtig, für sich zu leben, für sich da zu sein, für seine Freunde und die Familie. Man sollte nicht zu sehr in diese Gedanken abdriften, was morgen oder übermorgen sein könnte, sondern sich wieder mehr darauf fokussieren, was wirklich zählt im Leben und was uns glücklich macht.”

Was zählt für Sie wirklich?

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Nik P.: “Meine Familie und meine Freunde sind für mich einfach der Rückhalt im Leben. Wenn es Dir gut geht, hast du Spaß mit Deinen Freunden und der Familie, und wenn es Dir schlecht geht, ist jemand da, an den Du Dich anlehnen kannst, mit dem Du sprechen kannst. Jemand, der dir wieder Mut macht, wenn es nicht so läuft. Füreinander da zu sein, bedeutet mir sehr viel. Es ist wichtig, dass man kein Einzelgänger wird und versucht alles selbst zu meistern, sondern dass man sich gegenüber vertrauten Menschen öffnet. Und natürlich versuche ich auch, den Moment zu leben und zu genießen. „Was wirklich zählt“ ist unsichtbar. Man kann es nicht kaufen, nicht sehen – so singe ich es in dem Lied, und so ist es auch.”

Das Album zeichnet sich aus durch viele empathische Songs mit starken Botschaften. Man spürt jede Menge Power in den Songs. Woher nehmen Sie die?

Nik P.: “Ich denke, es ist das Leben selbst, der Weg, den ich seit vielen Jahren gehe, der mir die Kraft gibt. Ich stehe schon immer mit beiden Beinen im Leben. Ich habe versucht, aus mir etwas zu machen, meine Talente freizulassen. Ich packe die Dinge an, und wenn sie dann nicht dorthin führen, wo ich gerne wäre, dann möchte ich sagen können, ich habe es zumindest versucht. Die Power des Lebens ist, dass man mit offenem Blick in die Welt schaut und versucht, die guten Dinge zu erkennen, zu sehen und zu spüren, damit man nicht zu sehr in eine negative Stimmung kommt. Die aktuelle Situation in der Welt ist gerade nicht einfach, die macht auch ein wenig Angst. Man kann daran aber nichts ändern, sondern nur hoffen, und für sich selbst schauen, dass man die eigene Power nicht verliert. Man muss nach vorne blicken, und sein eigenes Leben im Fokus behalten.”

Inwieweit geben Ihnen Ihre Fans Power?

Nik P.: “Meine Fans geben mir sehr viel Power. Wenn man etwas macht im Leben, das Menschen begeistern soll, dann ist das etwas Wunderschönes. Ich mache Musik, weil es mir Spaß macht, weil es mein Leben ist. Ich sitze im Studio und arbeite an Songs, an Texten und versuche etwas zu schaffen. Ich gebe mein Denken, meine Gefühle – alles hinein. Wenn ich dann auf der Bühne stehe, ist es schön zu erleben, dass meine Fans mir das abnehmen und ich es durch den Applaus reflektiert bekomme. Ich freue mich, wenn viele Fans zu den Konzerten kommen, und mit mir bei den Autogrammstunden sprechen und mir aus ihrem Leben erzählen.”

Waren Sie schon immer ein Star zum Anfassen?

Nik P.: “Ja, es ist mir sehr wichtig, die Nähe zu meinen Fans zu spüren und sie auch kennenzulernen. Ich bin niemand, der sein Ding auf der Bühne macht und sich dann versteckt oder sagt: „Lass mich in Ruhe.“ Der war ich nie. Nur durch den direkten Kontakt kann ich die Sorgen und die Freude, die Menschen in sich tragen erkennen und auch auf der Bühne reflektieren. Es ist ein großes Miteinander.”

Auf dem neuen Album klingen Sie zeitweise etwas rauer. Wollen Sie eine andere Facette von sich zeigen?

Nik P.: “Ich habe immer schon eine Vielseitigkeit in meinen Arrangements und Liedern dargestellt, weil das Leben eben auch vielseitig und nicht immer geradlinig ist. Und so haben auch meine Musik und meine Texte Ecken und Kanten. Ich möchte, dass man das auf dem Album spürt, dass manchmal rauere Stimmen angebracht sind, um etwas klar auszudrücken. Es ist nicht meine Absicht nur die heile Welt zu präsentieren, die im Schlager sehr beliebt und gefordert wird. Ich möchte auch Botschaften weitergeben und Dinge anregen. Ich bin immer aus dem etwas schlageresken Klischee ausgebrochen, um zu zeigen, dass auch der Schlager ernste Texte und eine ernste Musik verträgt.”

Das Lied „Alle Farben Liebe“ trifft sehr gut den Zeitgeist. Es geht um einen ehemaligen Schulfreund, der sich nach der Scheidung als homosexuell outet…

Nik P.: “Die Geschichte stammt von Willi, meinem Gitarristen. Er hat den Text gemacht und ich habe die Musik dazu geschrieben. Er kam mit dem Text zu mir und ich fand ihn großartig. Diese Geschichte dazu gab es wirklich. Ich persönlich denke, dass sich die Liebe da ausbreiten sollte, wo sie sich ausbreiten möchte. Da sollte es keine Einschränkungen geben und man sollte keine Grenzen setzen. Liebe soll dort blühen und wachsen, wo sie es möchte. Diese Botschaft war mir wichtig, weil ich zu einhundert Prozent dahinterstehe.”

Die Sehnsucht nach dem Süden wecken Sie mit dem Song „Mit den Füßen im Meer.“ Würden Sie gerne einmal am Meer leben? 

Nik P.: “Ich bin jemand, der gerne reist und auch gerne ans Meer fährt. Aber es darf nicht zu weit im Süden sein, 40 Grad und mehr das ist nicht mein Ding. Kroatien, Spanien, Italien, alles, was in der Nähe von Europa ist, ist wunderschön. Das genieße ich sehr.  Ich liebe es immer wieder am Meer zu sein, ich mag die salzige Luft, das Klima. Am Meer spazieren zu gehen, die Brandung zu erleben und traumhaften Sonnenuntergänge zu sehen.  Aber ich bin jetzt 62 Jahre alt, ob ich irgendwann noch einmal die Möglichkeit bekomme, dort zu leben, das glaube ich nicht – vielleicht wenn ich es wirklich wollte. Aber mir ist auch meine Familie wichtig, meine Freunde, die hier leben.”

Was bedeutet die Heimat für Sie?

Nik P.: “Zuhause zu sein, willkommen zu sein, geliebt zu werden. Erkannt zu werden, in allen Bereichen – das ist einfach schön. In der Heimat liegen die Wurzeln und viele Erinnerungen. Wenn man dann langsam in ein Alter kommt, wo man schon fast ein ganzes Leben hinter sich hat, dann wird die Heimat immer wichtiger. Es ist einfach vieles da geschehen, das mich ausmacht. Ich habe versucht, von der Heimat aus in die Welt rauszugehen, aber es zieht mich immer wieder zurück. Viele Dinge, die passiert sind, haben mich zu dem gemacht hat, der ich heute bin. Ich habe schöne Erinnerungen an meine Heimat Kärnten, an meine Kindheit, an meine Jugend. Ich komme immer wieder gerne zurück und verfolge gespannt die Entwicklung. Es ist schön zu sehen, was sich in den letzten 60 Jahren da getan hat.”

„Für immer“ – diese zwei Worte, aus denen ein neuer Song entstanden ist, haben Sie 2022 auch zu Ihrer Frau Karin gesagt… Seit zwei Jahren sind Sie nun verheiratet, aber insgesamt sind Sie jetzt schon im verflixten 7. Jahr. Wie fühlt es sich an?

Nik P.: “Wir sind tatsächlich schon im verflixten 7. Jahr. Natürlich gibt es in jeder Beziehung auch mal Diskussionen. Wenn einer sagt, dass alles reibungslos läuft, dann kann ich das schwer glauben. Klar gibt es Konfliktpunkte. Und nachdem Karin auch mein Management gemacht hatte, hat es immer wieder Diskussionen gegeben. Diese Regelung war auch nur vorübergehend gedacht, bis ich jemanden finden würde, dem ich mein Management anvertraue. Ich habe jetzt einen neuen Manager und somit ist das berufliche und private wieder leichter zu trennen. Auch im verflixten 7. Jahr läuft also noch alles rund bei uns (lacht).”

Was waren die Punkte, wegen denen es Diskussionen gab?

Nik P.: “Es ist einfach schwierig, wenn die Frau das Management macht. Ein Manager muss dem Künstler manchmal auch Dinge sagen, die er nicht so gerne hören möchte. Wenn man dann so eine enge Beziehung hat, dann ist das oft nicht ganz einfach. Sie hat das gut gemeistert, aber wir sind froh, dass ich jemanden gefunden habe. Jetzt ist alles entspannter (lacht). Wenn es dennoch mal Probleme gibt, dann reden wir miteinander und schaffen sie aus der Welt. Dinge in sich hineinfressen und grübeln, das ist genau der falsche Weg.”

Sie sind jetzt zum vierten Mal verheiratet. Was macht Sie so sicher, dass es dieses Mal für immer ist?

Nik P.: “Man kann sich nie sicher sein in einer Beziehung. Aber das sind Entscheidungen, die man für sich selbst treffen muss. Ich habe jemanden an meiner Seite, dem ich vollkommen vertraue. Jemand, der sich auch nichts anderes wünscht, als dass wir uns irgendwann alt und grau die Hand reichen und zurückschauen können auf tolle Erlebnisse, die wir miteinander gehabt haben. Es gibt immer gute, und schlechte Zeiten. Aber da muss man durch. Ich habe noch immer keine Zweifel, dass es halten könnte – vielleicht sogar das ganze Leben. Trotzdem kann man nicht sicher sein, und das kann ich ruhigen Gewissens sagen, weil ich meine Erfahrungen gemacht habe. Es können eben immer irgendwelche Dinge passieren, die von heute auf morgen alles verändern können. Davor ist niemand gefeit.”

Zusammen haben Sie sechs Kinder, mittlerweile zwei Enkel. Wie fühlt es sich an, wenn die Familie wächst?

Nik P.: “Es ist schön, wenn die Familie größer wird, wenn es weiter geht. Mittlerweile sind wir eine große Familie. Wenn alle mit ihren Partnern kommen, ist das Haus voll. Ich habe zum Glück ein großes Zuhause mit großem Garten, aber alle können nicht mehr bei uns im Haus schlafen bei Familienfesten, da müssen wir dann schon Zimmer anmieten. Das alle zur selben Zeit kommen, das passiert aber eher selten. An Weihnachten fahre ich zu meiner Tochter Stefanie, die mir zwei Enkelkinder geschenkt hat. Ich freue mich darauf, die Zeit mit meinen Enkeln zu verbringen. Und ich besuche dann auch meine Tochter Sabrina, die mit ihrem Freund gerade ein altes Stadthaus gekauft hat, das sie saniert. Meine Kinder sind alle sehr beschäftigt, deshalb versuchen wir uns zumindest an Feiertagen wie Weihnachten und Ostern zu treffen.”

In dem Lied „Das Leben ist zu kurz“ geht es auch darum, ob man seine Träume gelebt hat. Haben Sie Ihre Träume gelebt?

Nik P.: “Ich denke schon, dass ich meine Träume gelebt habe. Ich wollte schon als kleiner Junge Musiker werden. Als ich die Beatles erstmals im Fernsehen gesehen habe und erstaunt war, wie sehr sie die Menschen in Euphorie versetzt haben, war mir klar, dass ich das auch möchte. Ich wollte auch Euphorie und Freude verbreiten und auf die Bühne gehen. Das habe ich geschafft – wenn auch nicht so wie die Beatles. Aber ich habe meinen Traum gelebt und lebe ihn immer noch. Ich bin total glücklich in meiner Haut, dass sich das so entwickelt hat bei mir. Es war mir wichtig, in dem Lied die Botschaft zu vermitteln, dass man eben erkennen muss, dass man eine Zeit hat, die irgendwann abläuft. Man sollte die Dinge jetzt anpacken und nicht immer verschieben. Das Leben ist zu kurz für irgendwann. Das ist einfach so.”

Sie hatten eine nicht so leichte Kindheit…

Nik P.: “Das stimmt. Meine Mutter starb, als ich neun Jahre alt war. Mein Vater war nicht fähig, uns fünf Kinder zu erziehen. Mit elf Jahren kam ich also zu Zieheltern. Dort habe ich die Schule fertig gemacht und wurde mit 15 Jahren in die Welt hinausgeschickt. Ich habe dann eine Lehre gemacht als Hotelfachkraft und war von da an auf mich allein gestellt. Ich musste schon mit 15 Jahren für meinen Lebensunterhalt aufkommen und schauen, dass ich irgendwie über die Runden komme.”

Wie haben Sie das alles allein geschafft in dem jungen Alter?

Nik P.: “Im Hotel hatte ich mein Zimmer und das Essen, mehr nicht. Ich musste arbeiten und organisieren, dass ich die Wäsche gewaschen bekomme und andere Dinge eben auch. Ich musste sehr früh lernen, selbständig zu werden, und erwachsen zu sein. Mit dem, was ich verdiente, musste ich über die Runden kommen. Über die Stränge schlagen konnte ich damit nicht, ich wollte auch keine Schulden machen. So habe ich früh gelernt, mit Geld umzugehen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Und schon damals war es immer die Musik, die mich gestärkt hat. Die mir auch in schweren Zeiten geholfen hat. Gewisse Songs, die mir Kraft gegeben und Mut gemacht haben. Ich habe mit Musik vieles erreicht, was immer mein Traum war.”

Sie waren gesundheitlich angeschlagen, hatten Verdacht auf einen Herzinfarkt, und eine Darmerkrankung. Ziehen Sie die Notbremse, wenn der Stress zu groß wird?

Nik P.: “Solange dich gesundheitlich nichts dazu zwingt, die Notbremse zu ziehen, ziehst du sie auch nicht. Man denkt, es ist doch alles okay. Diese Dinge kommen meist von heute auf morgen und dann bleibt dir gar nichts anderes mehr übrig, als die Notbremse zu ziehen. Ich habe alles gut überstanden, diese Darm-Operation ist schon acht Jahre her. Dann hatte ich eine Gallen-Operation, nachdem sich Gallensteine gebildet hatten und ich eine Gallenkolik bekommen hatte. Diese Schmerzen ähneln den Schmerzen, wenn man einen Herzinfarkt bekommt.”

Es war aber kein Herzinfarkt…

Nik P.: “Nein, aber es waren schreckliche Schmerzen, die nach oben in den Brustbereich ausgestrahlt haben. Das hatte ich längere Zeit, und keiner wusste, was das ist, bis man dann eben herausfand, dass es die Gallensteine waren.  Vor eineinhalb Jahren musste ich dann eine Bandscheiben-Absplitterung operieren lassen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, kam nicht mehr aus dem Bett heraus. Man musste mich herausheben und ich wurde auf einer Trage direkt ins Krankenhaus gebracht. Das musste sofort operiert werden. Die Splitter hatten den rechten Ischias-Nerv traktiert und wenn dieser Nerv zu lange beeinträchtigt wird, kann das schlimme Folgen haben. Ich hätte im schlimmsten Fall mein Bein nicht mehr bewegen können. Das war eine schreckliche Diagnose für mich, aber es ist alles gut gegangen. Ich kann wieder Ski fahren, ich mache wieder Sport. Ich hatte großes Glück.”

„Ich lach“ – heißt ein Lied auf dem neuen Album. Es geht darum, nach einer Trennung gelassen zu bleiben. Wie krisenfest sind Sie wirklich? 

Nik P.: “Ich bin mit der Reife des Lebens gelassener geworden. Es ist einfach so, dass man schon so viel erlebt hat, und schon ein Leben hinter sich hat. Dann kommen Dinge, an denen du in deinen jungen Jahren fast zerbrochen wärst. Im Alter sieht man diesen Dingen etwas gelassener entgegen. Du denkst: „Okay, wieder mal passiert, kenne ich doch, hatte ich schon mal“ – und lachst darüber!”

„Ein Stern, der deinen Namen trägt“ darf nicht fehlen auf dem Album. Mehr als 25 Jahre sind seitdem vergangen. Was verdanken Sie diesem Lied?

Nik P.: “Ich verdanke diesem Lied alles. Es hat so viele Menschen im Herzen erreicht und wenn ich auf die Bühne gehe, dann warten die Leute auch heute noch immer auf diesen Song.  „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ ist mein Lebenslied gewesen und wird es immer bleiben. Auch noch nach 25 Jahren hat der Song eine große Aktualität und ist so in den Köpfen der Menschen, egal, ob jung oder alt. Jeder kennt dieses Lied. Das ist schon etwas, was mir passiert ist. Ich kann gar nicht sagen, dass ich das gewollt habe. Ich habe einfach ein Lied geschrieben, wo ich dachte, das ist ein schöner Song mit einer schönen Botschaft. Dass es solch einen Anklang bei den Fans finden würde, hat mich auch überrascht. Ich bin sehr glücklich darüber, dass mir das gelungen ist. Ich glaube, jeder Künstler wünscht sich so einen Hit und mir ist es tatsächlich passiert.”

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War das im Rückblick Ihre schönste Zeit als Künstler nach diesem großen Erfolg?

Nik P.: “Was meine Karriere angeht, würde ich unbedingt sagen: „Ja, das war meine schönste Zeit.“ Der ‚Stern‘ ging so durch die Decke, DJ Ötzi und ich waren international nominiert und haben 2008 den „Echo“ für den erfolgreichsten „Schlager-Hit des Jahres 2007 bekommen“. Es waren Weltstars wie Rihanna und Justin Timberlake nominiert, Herbert Grönemeyer war dabei. Das war ein unvergesslicher Abend, als wir diesen Preis gewonnen haben. Es war für mich Gänsehaut pur, als ich auf der Bühne gestanden und den Preis entgegengenommen habe. Welcher Schlagerkünstler hat einen erfolgreichsten Song international in Deutschland? Das war für mich schon unfassbar und eine großartige Zeit. Aber es hat auch danach viele schöne Zeiten für mich gegeben.”

Was war privat eine der glücklichsten Zeiten für Sie?

Nik P.:  “Als meine Kinder geboren wurden, und ich Familienvater war.  Als wir gemeinsame Urlaube verbracht haben. Es hat mir viel Freude bereitet, den Kindern aufgrund meines Erfolges etwas bieten zu können. Wir konnten besondere Ferien machen, ohne auf den Geldbeutel achten zu müssen. Mein Erfolgs-Hit hat vieles bewirkt.  Glückliche Zeiten hat es aber in jeder Phase meines Lebens gegeben. Auch als ich 20 war, und mit meinen Freunden unterwegs war. Damals sind wir von Lokal zu Lokal gezogen. Ich war bekannt als der Nick, der immer seine Gitarre dabeihatte. Wenn ich in ein Lokal kam, musste ich spielen. Das war eine wunderschöne Zeit, unbeschwert, ganz anders als heute. Es gab keine Handys, wir waren unterwegs und hatten einfach Spaß. Wenn ich das jetzt reflektiere, wäre das heute gar nicht mehr möglich.”

Sie haben eine tolle Karriere gemacht, sind glücklich verheiratet, stolzer Großvater. Was wünschen Sie sich?

Nik P.: “Ich wünsche mir nur Gesundheit, sonst nichts. Nach drei Operationen kann ich das sagen. Gesundheit ist so wichtig, weil man Träume und Ziele dann noch anpacken kann. Wenn dir die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung macht, ist es vorbei. Dann ist keine Zeit für irgendwann. Deshalb soll man sich jetzt die Zeit nehmen. Wenn mir die Gesundheit erhalten bleibt und ich weiterhin Musik machen kann wie bisher, das heißt, wenn die Leute weiter zu meinen Konzerten kommen, dann möchte ich weitermachen, solange es geht. Ich denke gar nicht daran, aufzuhören.”

Das heißt, am liebsten würden Sie auf der Bühne sterben?

Nik P.: “Am liebsten wäre es mir, wenn es so wäre wie bei Udo Jürgens. Dass der da oben irgendwann sagt: „So, das war es jetzt!“ Bis dahin werde ich auf die Bühne gehen. Ich schreibe mein ganzes Leben schon Musik. Ich sitze den ganzen Tag zuhause im Studio, am Klavier oder an der Gitarre oder ich mache mir Gedanken über Texte oder Melodien. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen mit 70 oder mit 80 Jahren damit aufzuhören. Das ist meine Berufung. Und wenn ich selbst keine Musik mehr machen kann, werde ich mein Know-How weitergeben an junge Talente.”

Kevin Drewes: